Im Innenbecken des Golfo Dulce, an der nordwestlichen Grenze des Piedras Blancas Nationalparks, befindet sich ein prächtiger Mangrovenwald von etwa 298 Hektar. Es ist der Mangrovenwald des Esquinas River (Esquinas bedeutet Ecke, benannt nach seinen markanten Kurven), der zweitgrößte Mangrovenwald im Golfo Dulce, nach dem Mangrovenwald des Coto Colorado River. Die Leistungen von Mangroven für das Ökosystem sind weithin bekannt; sie fungieren als Fischbrutstätten, sie schützen die Küste vor Stürmen und Hurrikanen, sie sind für die Primärproduktion in der Meeres- und Küstenregion verantwortlich und sie bieten einer Vielzahl von Tieren Schutz und Nahrung. Dennoch ist einer der wichtigsten und vielleicht am meisten unterschätzten Vorteile heutzutage das Senken von Kohlenstoffdioxid.
Mangroven speichern pro Flächeneinheit mehr Kohlenstoff als andere tropische Wälder. Außerdem speichern sie fünfmal mehr Kohlenstoff unter dem Wasser, als über der Oberfläche, was sie noch effizienter macht. Dieser Kohlenstoff, der in Form von Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufgenommen wird, wird in verschiedenen Teilen der Pflanze gespeichert, vor allem aber in den Wurzeln und im Boden. Im Boden kann der Kohlenstoff über Tausende von Jahren verweilen, was bedeutet, dass er nicht als Treibhausgas in die Atmosphäre entweicht, sondern gelagert bleibt.
Der Meeres- und Küstensektor des Piedras Blancas Nationalparks zeigt eine hohe Verletzlichkeit durch den Klimawandel. Die Verbesserung der Schutzstrategien im Mangrovenwald des Flusses Esquinas, die Einrichtung einer Überwachung dieses Ökosystems und seiner Fähigkeit, Kohlenstoff abzuscheiden, sowie die Wiederherstellung von Gebieten entlang der Küste, wo diese Feuchtgebiete abgebaut wurden, ist eine sehr wichtige Strategie, um unter anderem die Auswirkungen des Klimawandels in dieser Region zu bekämpfen.
Von Alejandra Rojas
