Eine Reise zu Freunden, Familie und Pferden

AUTOR: Beth Sylver

Nachdem ich über sieben Jahre lang Vollzeit in Costa Rica gelebt habe, fühlt sich die Rückkehr in die Vereinigten Staaten wie ein umgekehrter Kulturschock an. Kürzlich unternahmen mein Mann und ich eine zweiwöchige Reise, die wir mit drei Absichten antraten:

1.     Den 95 Jahre alten Großvater meines Mannes in Arizona und seine Familie zu besuchen.
2.    Einen Lastwagen zu mieten und bis nach Kalifornien zu fahren, um die letzten Reste in einem Lagercontainer zu leeren und ein paar Freunde zu besuchen.
3.     Ich freute mich auf die Teilnahme an einem Natural Lifemanship (NL)-Training für pferdegestützte Psychotherapie mit Wildpferden und einem guten Freund.

Der erste Teil der Reise begann mit drei kurzen Tagen mit unserer Familie in Arizona. Danach stiegen wir in unseren Mietwagen ein und fuhren Richtung Norden nach Kalifornien. Es waren 13 lange Stunden auf der Straße. An die niedrigeren Geschwindigkeitsbegrenzungen und das langsamere Tempo in Costa Rica gewöhnt, waren wir geschockt, wie schnell die Leute auf den Straßen fahren.

Es fiel uns auch schwer, uns an die extreme Trockenheit und Hitze der Wüste von Arizona zu gewöhnen - wir fühlten uns wie Fische auf dem Trockenen! Selbst als wir in Kalifornien ankamen, wo die Temperaturen etwas kühler sind, war der Wassermangel schockierend. Wir sind es gewohnt, in Costa Rica mit viel Wasser zu leben, was mich daran erinnerte, wie glücklich wir uns schätzen können.

Teil 2 dieses Abenteuers war herausfordernd, aber auch von vielen schönen Momenten gekennzeichnet. Eine Übernachtung bei Freunden war genau die Pause, die wir brauchten.

Nächster Halt: der Lagercontainer. Wir hatten die Gegenstände in diesem Container seit fast sechs Jahren nicht mehr gesehen. Ihn zu öffnen war wie eine Zeitreise, voll mit Erinnerungen und Schätzen. In den nächsten anderthalb Tagen nahmen wir uns so viel Zeit wie möglich, damit ich meine Sachen gründlich durchgehen konnte. Die restlichen Kisten überließ ich guten Gewissens meinem Mann. Alles musste ein neues Zuhause finden: Wir haben Dinge für wohltätige Zwecke gespendet, an Freunde weitergegeben, weggeworfen oder in neue Container aufgeteilt und nach Costa Rica verschickt.

Im dritten Teil der Reise verliebte ich mich in ein Pferd namens Baci im Wild Horse Sanctuary in Shingletown, Kalifornien.

Während mein Ehemann heldenhaft die überwältigende Aufgabe übernahm, den Müllcontainer zu leeren, hatte ich das Privileg, endlich meine Mentoren bei Natural Lifemanship kennenzulernen. Ich arbeite seit über zwei Jahren online daran, bei dieser Organisation ein Zertifikat zu bekommen. Dies war mein erstes persönliches Gespräch. Die Begegnung mit den Ausbildern und allen andern, die an dieser Schulung teilgenommen haben, war großartig.

Vier Tage lang mit einem Pferd zu arbeiten, das noch nie zuvor geritten worden war, hat meine kühnsten Träume übertroffen. Das Ziel einer Gruppe wie NL, besteht darin, dass die Tiere eines Tages adoptiert werden. Ich durfte miterleben, wie dieser Wunsch mit einem der schönen Pferde in diesem Training in Erfüllung ging.

Der letzte Teil der Reise führte uns zurück nach Arizona, wo wir den Großvater meines Mannes mit einer Umarmung überraschten, bevor wir per Nachtflug zurück nach Costa Rica flogen. Wir hatten zwar den Container geleert, aber mein Herz war voll.

Die Reise war ein schönes Abenteuer, trotzdem ist es nirgendwo so schön wie zu Hause, im Süden Costa Ricas.